Der Flughafen #6 (06.03.2019)
10 Monate lang und 8000 km weit weg von zu Hause in einem fremden Land
Der Flughafen
Halleluja, ich in Kanada, es ist soweit, ich habe es nicht nur geträumt, es ist wirklich passiert. Ich habe viele Ängste überwunden, um da zu sein wo ich jetzt bin und ich habe keine Ahnung was auf mich in den nächsten zehn Monaten zukommt. Da lasse ich mich mal überraschen, ich habe keinerlei Erwartungen, also kann ich ja auch nicht enttäuscht werden, hihi.Also, da bin ich nun im Flughafen, das erste was mir in die Augen fiel, war der Totempfahl. Totempfähle sind ein wichtiger Bestandteil der Ureinwohner Kanada's, auch Indigenous genannt und Kanadier schätzen die Kultur der Ureinwohner wert.
Ich war total müde, da mich der Flug ausgelaugt hatte und ich in den letzten 48 Stunden wenig geschlafen hatte. Nachdem wir die Treppen runter gelaufen sind, mussten wir uns bei den nicht Kanadiern einreihen. Ich muss sagen, der Flughafen ist auf Austauschschüler gut vorbereitet. Wir warteten, bis wir dran waren, um an einem Art Computer Fragen zu unserem Aufenthalt in Kanada zu beantworten. Mir war das ein bisschen peinlich, da ich nicht jede Frage richtig verstanden habe. Als dann ein Mitarbeiter zur Hilfe kam, zeigte er mir, wo man die Sprachen einstellen kann. Nachdem ich die Sprache auf Deutsch stellte, ging alles wie am Schnürchen und zum Schluss wurde die Befragung ausgedruckt. Laura und Pawel hatten mehr Schwierigkeiten, nicht mit der Sprache, eher mit ihrem Alter, da sie noch keine 16 sind und deswegen mussten sie das schriftlich ausfüllen. Vielleicht waren auch andere Fragen drauf, das weiß ich nicht genau. So nachdem das auch erledigt war, mussten wir uns wieder anstellen, aber diesmal, um von Beamten unseren Reisepass und Visumsantrag checken zu lassen. Das dauerte alles natürlich, ich wäre am liebsten direkt zur Gepäckausgabe gegangen, aber da muss ja jeder durch... Der Beamte, der meine Papiere checkte, war Asiate. Asiaten machen, wie ich später bemerkte 50 Prozent der Bevölkerung in Vancouver aus. Er war sehr nett, er fragte wie es mir geht und ähnliches.Als ich mich bedankte, sagte er: "You're welcome". Ich wusste nicht was gemeint war, weil ich diese Äußerung noch nicht gehört hatte beziehungsweise ich mich an solch eine Aussage nicht erinnern kann. Auf jeden Fall ist "You're welcome" wie das deutsche "Bitte", oder "Gern geschehen". Um mein Gepäck zu holen, musste ich bis ans Ende des Flughafens laufen. Ich musste keine fünf Minuten warten, bis ich mein Gepäck sah. Ich schwächelte aber beim Anheben des Koffers. Ich konnte ihn nicht vom Band heben. Als der Koffer das zweite mal vorbei gefahren kam, hob ein fremder Mann meinen Koffer vom Band. Er hat mich wohl an meinem Versuch zuvor scheitern gesehen. Ich bedankte mich und versuchte dann Laura und Pawel zu suchen. Sie waren noch nicht ganz bei den Beamten, also vertrieb ich mir die Zeit mit weiteren Whatsapp Nachrichten. Als sie dann auch ihr Gepäck hatten, wollten wir zum Ausgang, also Ausgang stand dran. Leider wurden nur Laura und Pawel durchgelassen. Die beiden sind ja nur für fünf Monate hier und brauchen kein Visum so wie ich, sondern nur ein ESTA. Also konnten die beiden schon los und ich musste mein Visum abholen... Ich dachte ich sei schon durch. Als ich einen Eingang mit der Aufschrift 'Visum' sah, bin ich dort erstmal hingelaufen. Wir durften aber nicht mit unserem Gepäck warten, also mussten alle ihr Gepäck zu den dafür vorgesehenen Abstellplatz rollen. Und nochmal anstellen. Und jetzt stellt euch kurz vor ihr habt einen vollen/schweren Wanderrucksack, dazu eine Laptoptasche mit Inhalt (Laptop), Wanderstiefel, lange Hose, Pullover und dicken Wintermantel. Manche Sachen habt ihr davon an und manche Sachen tragt ihr. Auf der einen Seite, wird das mit der Zeit schwer und auf der anderen Seite wird euch bestimmt auch warm. So ging es mir, wettertechnisch war mein Outfit nicht das vorteilhafteste, aber irgendwie musste ich die Sachen ja nach Kanada bringen.
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