Die ersten 24 Stunden im neuen Lebensabschnitt #8 (28.03.2019)

10 Monate lang und 8000 km weit weg von zu Hause in einem fremden Land

Die ersten 24 Stunden im neuen Lebensabschnitt

Oh man, bin ich gestern einfach eingeschlafen? Kann passieren, wenn man in den letzten zwei Tagen nur drei Stunden Schlaf hatte. Nach dem ich auf mein Handy schaute, stellte ich erstaunt fest, dass ich ganze 13 Stunden schlief. Persönlicher Rekord im Schlafen wurde damit gebrochen und neu aufgestellt. Leider konnte ich noch keine Personen außerhalb meines Raumes hören und auf eigene Faust die Tür auf machen und mir das Haus von innen anschauen war nicht drin. Mit was vertreibe ich mir jetzt die Zeit , da noch keine Verbindung mit dem W-lan bestand, viel mein Handy schon mal aus dem Rennen. Und jetzt merke ich auch langsam meinen Hunger, seit dem Essen im Flugzeug, hatte ich nichts mehr zu mir genommen. Zum Glück hat mir meine beste Freundin ein kleines Paket mit verschiedenen Sachen mitgegeben, worin sich auch ein Snickers befand. "Iss mal nen Snickers, du bist nicht du, wenn du hungrig bist" traf zu diesem Augenblick 100 prozentig auf mich zu. Wer weiß, vielleicht besteht die Familie aus Langschläfern und stehen erst mittags oder noch später auf. Also Anne, wenn du das liest, sorry dass ich dein Paket schon gleich am nächsten Tag geöffnet habe. Mmh, mein Koffer steht da auch noch so unausgepackt rum, es wäre bestimmt eine super Idee, meine Sachen einzuräumen. Um alles zu verstauen, hatte ich einmal eine schwarze Kommode am Fußende des Bettes mit vier großen Schubladen und hinter dem großen Spiegel, bei dem man beide Hälften nach rechts und links schieben konnte, versteckte sich eine Holzstange mit Kleiderbügeln und da drüber ein Regal. Kleiderhaken gab es natürlich auch, diese befanden sich zwischen der Kommode und der Tür. Also erst mal Koffer entleeren, vielleicht sind ja dann schon welche in diesem Haus wach. Achso, geschlafen habe ich sehr gut, obwohl es zwischenzeitlich warm wurde, da ich ja noch meine ganzen Sachen an hatte. Dann irgendwann um neun Uhr hörte ich jemanden die Treppen hochlaufen, yeah endlich. Es war Sakae, meine Gastmutter. Chantal trau dich und geh in die Küche. Good morning, (Guten Morgen) waren meine Worte und Sakae lächelte und sagte auch Good morning. Danach fragte sie mich, ob ich hungrig bin, als ich bejahte, holte sie einen Teller, welcher mit Klarsichtfolie bedeckt war aus dem Kühlschrank. Wow, so einen großen Kühlschrank habe ich ja noch nie in real life gesehen. Und wie nett, auf einem Zettel, welcher auf der Folie befestigt wurde, stand mein Name und sogar richtig geschrieben 😄 Auf dem Teller waren Reste vom Abendbrot, welche sie in der Mikrowelle erwärmte. Was herzhaftes zum Frühstück ist auch mal eine Abwechslung. Soweit mein Vokabular reichte, unterhielt ich mich mit Sakae und sie sagte mir, dass ich schlief als sie in mein Zimmer kam, um mich für das Abendbrot zu holen. Netterweise weckte sie mich nicht und ließ mich schlafen. Während dem Gespräch saß ich am Esstisch, welcher in der Küche stand. Hähnchen mit Kartoffeln und brauner Soße gab es. Als ich genüsslich aß, fragte ich auch, ob ich Zugriff auf das Internet haben könnte. Nach dem ich fertig war und ich dann auch mit der Welt verbunden war, begab ich mich wieder ins Zimmer und machte mich ans Werk alle Nachrichten zu beantworten. Dabei entstand auch diese Bild.
Ich in meinem neuen Zimmer... Der Zeitunterschied verglichen mit Deutschland betrug neun Stunden. Bei mir war es 8 Uhr morgens und in Deutschland 17 Uhr nachmittags. Um 11 Uhr wollte meine Gastfamilie los, um meine andere Gastschwester namens Julie, welche aus Norwegen kommt, abzuholen. Da ich mit wollte, ging es dann auch bald los. Wieder in dem großen Truck 😄  Aber erst ging es noch kurz zum Einkaufen. Rykiel, welche dieses Jahr anfängt zu studieren, brauchte noch Utensilien. Angekommen bei dem Einkaufszentrum, schaute ich mich verwundert um. Ich muss sagen, ich hatte mich kein bisschen über Vancouver informiert und damit hatte ich auch keine Ahnung wer hier lebt. Chinesen, Japaner, Koreaner und bestimmt auch Vietnamesen sind hauptsächlich unterwegs. In dem Moment kam ich mir sehr ausländisch vor. Ich dachte, dass in Vancouver größtenteils Weiße, Europide oder auch Caucasian genannt, leben.  Wie gesagt, ich hatte mich überhaupt nicht informiert. Nach dem wir mit dem Shoppen fertig waren, ging es weiter zum Flughafen. Mittag bei Tim Hortons, dass ist eine weitere populäre Restaurantkette in Kanada neben Mc Donald's und Burger King. Nebenbei checkten wir immer wieder die reinkommenden Flüge, bis wir Julie's  Flug sahen. Langsam begaben wir uns in die Eingangshalle und warteten. Sakae zeigte mir das Profilbild von Julie, aber man konnte sehr wenig von ihr erkennen, also war es ein wenig schwierig zu wissen, wer sie ist. Wir hatten zwei Mädchen, die es hätten sein können. Rykiel sprach dann eine an und wer hätte es gedacht, sie war richtig. Nach der Begrüßung ging es in Richtung Autobahn und dann nach Hause. Glaubt mir, ich hatte unglaubliche Probleme Julie zu verstehen, obwohl ihr Englisch nahezu "perfekt" war. Manchmal fragte ich einfach nach was sie meinte. Ob es daran lag, dass sie etwas schnell sprach oder das es amerikanisches Englisch und kein britisch Englisch war, wer weiß. Aber eigentlich versteht man doch amerikanisches Englisch einfacher, oder nicht? Naja egal. Auf jeden Fall geht Julie auch auf die Burnaby Mountain Secondary School,  sowie Stefanie und ich, aber sie ist in der Zwölften und damit eine Stufe über Stefanie und mir. Irgendwann wurde es jedoch zu anstrengend zu versuchen sie zu verstehen und ich schaute dann einfach durch das Fenster auf die Landschaft beziehungsweise die Häuser.   Zu Hause angekommen zeigte uns Rykiel wie man die Dusche im Bad benutzt und Julie und ich machten uns aus, wer welche Schrankseite erhält und ich entschied mich für die rechte Seite. Also konnte ich endlich mein restliches Gepäck einsortieren. Den leeren Koffer verstaute ich hinter den beiden verschiebbaren Spiegeltüren. Das war also der erste Tag vom neuen Lebensabschnitt.      

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